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Der Ort hat es schwer im Kreis der klangvollen Städtenamen, die ihn umgeben. Der Hauptort des Luberon, an der N 100 gelegen,
gemartert vom Durchgangsverkehr, ohne sichtbare touristische Pretiosen, durchflossen vom Calavon, den man im Sommer nicht sieht
und der nur ein unansehnliches ausgetrocknetes Flussbett hinterlässt, allenfalls von Durchreisenden genutzt für einen schnellen Ver-
pflegungsaufenthalt und einen ebensolchen Blick in die Fussgängerzone, wirkt auf den ersten Blick wie eine durchschnittliche franzö-
sische Provinzstadt. Dabei ist Apt eine Weltmetropole. Nämlich die Weltmetropole der kandierten Früchte. Die mögen zwar nicht
jedermanns Sache sein, sollen aber schon den Päpsten aus Avignon ihren Zahnausfall beschert haben. Zunächst als Spezialität lokal
verbreitet, gewann dieser Wirtschaftszweig immer mehr an Bedeutung, als der strenge Winter 1953 die Olivenbäume dahinraffte. Sie
wurden kurzerhand durch witterungsresistentere Obstbäume - vornehmlich Kirschbäume - ersetzt und liefern heute den Grundstoff für
die süssen Träume. Einen annährend geschmacklichen Eindruck vermitteln die Worte von Alain Chambaz, dem Direktor der "Sauveurs
du Luberon":

"Beim Kandieren ersetzt man das Wasser der Früchte durch Zucker. Nach und nach fügt man einen dünnen Sirup hinzu, der zuerst in
eine Pumpe hineinläuft, dann in einen Verteiler, in einen Verdunstungsapparat, und von dort wieder zurück in das Gitter; es findet also
ein kontinuierlicher Kreislauf statt, in dem immer mehr Zucker hinzugefügt wird. Für die Aprikosen brauchen wir zwei Wochen, weil
hier das Wasser sehr langsam durch Zucker ersetzt werden muss."

Wahrhaft ein Prozess mit "durchsetzendem" Erfolg !

Aber Apt bietet noch seine Märkte, die sowohl von vielen Urlaubern aus den umliegenden Gemeinden als auch von Einheimischen zur
Versorgung mit Obst und Gemüse besucht werden. Nun, Märkte gibt es in jedem besseren provencalischen Ort. Was mir an den Märkten
von Apt gefallen hat, ist, dass sie originärer wirken als die in den touristischen Hochburgen. Zwar nicht als Paradebeispiel, aber als Pendant
zu dem weitaus bekannteren Antikmarkt in L'Isle-sur-la-Sorgue - dem aber kaum nachstehend - möchte ich den von April bis September
stattfindenen Antiquitätenmarkt erwähnen. Auch wenn die Schnäppchenzeit schon lange vorbei ist, bietet er dem Auge Einiges. Auf diesem
Markt sind die folgenden Bilder entstanden.

 

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